Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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Trends ...

... in der Gastronomie

Man isst und trinkt wieder „Heimat“ – in der Krise mehr denn je. Die Gäste legen Wert auffrische, saisonale Angebote und regionale Herkunft.“ Die einheimische Küche steht vor der italienischen Küche auf der Beliebtheitsskala der Deutschen ganz oben.

Entscheidend sind Qualität, Geschmack und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Einhergehend mit der Rückbesinnung auf heimische Produkte und regionale Spezialitäten lässt sich auch bei der Einrichtung von Gastronomiebetrieben ein Trend zum „Heimatlichen“ feststellen – back to the roots. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen die Globalisierung kritisch hinterfragen, haben regionale Küche und eine gemütliche Wohnzimmer- oder Hüttenatmosphäre – bitte mit frischen Blumen – Konjunktur.Gefragt sind Wohlfühlorte zur Kommunikation, Inspiration, und Entspannung.

Neben qualifizierter Beratung zählen mehr denn je eine ehrliche, aufrichtige Zuwendung und herzliche Gastfreundschaft. Die Gäste wollen verwöhnt, nicht versorgt werden. Der Hunger nach Gesundheit ist groß. Dabei schließen sich gesunde und genussvolle Ernährung nicht aus. Die Einstellung zu Slowfood oder Bio hat sich radikal geändert. Gesucht sind Produkte, die gut für Körper und Seele sind (Wellfood).

Vor diesem Hintergrund ist auch der Markt des schnellen Essens stark in Bewegung: Fastfood wird neu definiert. Ob Sushi, Suppen oder Smoothies – gehobenes Fastfood (Fast Casual) entspricht dem Wunsch der Gäste nach leichten, vitaminreichen und schnellen Snacks, angeboten in modernem und stilvollem Ambiente.

Zukunftskonzepte gehorchen der Formel: frisch, schnell, schön. Aber wie in der Mode hat auch in der Küche Vielfalt Konjunktur. Deutschland punktet mit einer schier einzigartigen Bandbreite ausländischer Spezialitätenrestaurants. Ethno Food wie die asiatische, indische oder mexikanische Küche setzt häufig auf das kleine Leichte und trifft damit den Nerv der Zeit.

Take-away ist und bleibt der stärkste Trend im Außer-Haus-Markt. Angesichts gestiegener Mobilität, zunehmender Flexibilität und wechselnder Arbeitswelten verzeichnet diese Angebotsform weiterhin steigende Zuwachsraten. Gastro-Quickservice-Betriebe und Bäckereien sind unbestritten diejenigen, die sich im Take-away-Business am stärksten profiliert haben.

... in der Hotellerie

Das Hotelangebot in Deutschland steigt weiter. Hotelketten und Nischenanbieter sind die Gewinner dieser Entwicklung. Die Markenkonzentration nimmt langsam, aber stetig zu – zu Lasten von Hotelmittelstand und nicht markengebundenen Hotels.

Der umsatzbezogene Marktanteil der Markenhotellerie lag 2008 bei 50,6%. 2007 betrug dieser noch 50,1%. Hinsichtlich der Zimmeranzahl hat die Markenhotellerie mittlerweile einen Marktanteil von 34,9% (Vorjahr 35,2%, siehe Branchenreport des Hotelverbandes Deutschland „Hotelmarkt Deutschland 2009“).

Der Kraft der Marken ist es auch zu verdanken, dass sich die Budgethotellerie klar im Aufwind befindet. Insbesondere vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise verbuchen die günstigen Hotels überdurchschnittliche Steigerungsraten bei Zimmerauslastung, Zimmerpreisen und Zimmererträgen. Allein auf „billig“ zu setzen, funktioniert hier allerdings nicht.

Neben attraktiven Preisen zählen der ideale Standort, die genaue Marktkenntnis und ein überzeugendes Konzept zu den Schlüsselfaktoren für den unternehmerischen Erfolg. Zudem entstehen vermehrt Hotels mit Budget-Ausrichtung und Designcharakter.

Obwohl die Luxushotellerie von der Krise besonders betroffen ist, setzen Investoren weiter auf das Fünfsternesegment. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen streben neue Ketten auf den deutschen Markt, um Präsenz zu zeigen. Luxus liegt immer Trend. Architektur und Design sind als Faktoren der Marktpositionierung und Ausstrahlung erkannt worden. Erfolgreich sind Häuser mit persönlicher Handschrift. Diesem Trend kommen Design-, Kunst und Architekturhotels entgegen. Boutique- oder Themenhotels mit einer eher begrenzten Zimmerkapazität, einem klaren Konzept und einer genauen Zielgruppenansprache haben sich am Markt etabliert. Mehr denn je kommt es auf eine klare Profilierung und Spezialisierung an.

Das gilt auch für den weiter wachsenden Markt Gesundheitstourismus und Aktivurlaub. Immer mehr Gäste wollen im Urlaub etwas für das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit tun. Nirgends kann Wellness in seinem ganzheitlichen Ansatz so ausgelebt werden wie in einem Hotel. Mit Blick auf den demografischen Wandel gilt es darüber hinaus, attraktive Angebote für die jung gebliebenen und reisefreudigen Ü-60-iger/Ü-70-iger („Best Agers“) zu entwickeln (neben Wellnessangeboten zum Beispiel Studien- und Kulturreisen, Busreisen oder auch Fahrrad- oder Wanderreisen).

Das Gastgewerbe in Hessen