Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.
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Frankfurt am Main, 25.05.2021. Die Verbände des Frankfurter Gastgewerbes, DEHOGA Hessen, Kreisverband Frankfurt (DEHOGA Frankfurt), Frankfurt Hotel Alliance (FHA) und Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF) begrüßen den vorgelegten Koalitionsvertrag der zukünftigen Frankfurter Stadtregierung.
Der Koalitionsvertrag zeigt den wichtigen Stellenwert des Gastgewerbes und Tourismus in seiner Bandbreite auf. Die Branchenvertreter*innen begrüßen, dass die in den vergangenen Jahren regelmäßig geforderten Themen in das Arbeitspapier der kommenden Jahre Einzug gefunden haben. Mit der Installation eines öffentlichen W-LAN-Netzes und dem Ausbau von öffentlichen Toiletten sind längst überfällige Basis-Maßnahmen, die für die Willkommenskultur der Mainmetropole unabdingbar sind, aufgegriffen worden. Andere Metropolen haben hier seit Langem Standards gesetzt, die einfach erforderlich sind, um als internationaler touristischer Player marktfähig zu sein.
„Die Themenvielfalt, die der Koalitionsvertrag im Bereich des Gastgewerbes aufgreift und die angedachten Nach-Corona-Hilfen stimmen uns optimistisch“, unterstreicht Robert Mangold, Vorstand DEHOGA Frankfurt. „In das Vergabeverfahren von städtischen gastronomischen Liegenschaften sowie in konzeptionelle Ideen zur Aufwertung von Alt-Sachsenhausen bringen wir gern unsere fachliche Expertise mit ein“, so Mangold weiter.
Dass der „Masterplan Tourismus 2030“ Bestandteil der zukünftigen kommunalen Entscheidungen im Bereich der touristischen Ausrichtung sein wird, unterstützen die Verbände sehr. In diesem sind die Thematiken und Ziele präzise definiert und geben einen strukturierten und gemeinsamen Weg aller Beteiligten vor.
Das noch junge und seit Jahren von den Wirtschaftsvertreter*innen geforderte City- und Stadtteil-Management ist ebenfalls für die attraktive Gestaltung der Innenstadt und der Stadtteile dringend notwendig und bedarf der kommunalen Unterstützung. Insbesondere die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Attraktivität einer Innenstadt nur im gemeinsamen Kontext von Gastronomie, Handel, Dienstleistungen und Kultur funktioniert und eine verbesserte Aufenthaltsqualität z.B. als „Flaniermeilen“ zurückbringen kann.
Die Stärkung des wichtigen Messegeschäftes und die zugesagte politische Unterstützung von Publikums-Veranstaltungen wie der Frankfurt Fashion Week oder der Musik- und Buchmesse sind für die Frankfurter Hotellerie überlebenswichtig. Die Beherbergungsbetriebe der Stadt leben im hohen Maße auch vom internationalen Geschäftsreisetourismus, der in der Pandemie komplett weggefallen ist.
„Die Hotellerie steht in der Nach-Pandemiezeit vor zwei großen Problemen. Zum einen wird sich das Tagungs- und Kongressgeschäft verändern und zukünftig zum Teil virtuell stattfinden. Zum anderen verschärft sich der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Im langen Lockdown sind viele unserer Mitarbeiter*innen in andere Branchen abgewandert. In diesem Zusammenhang begrüßen wir, dass endlich der Ausbau von bezahlbaren Wohnheimen auch für Auszubildene und nicht nur für Studenten*innen in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde“, führt Angelika Heyer, FHA-Geschäftsführerin, aus.
Der Unterstützung seitens der Verbände in Bezug auf ein Gütesiegel von familien- und kinderfreundlichen Restaurants kann sich die neue Stadtregierung gewiss sein. Hier gibt es bereits ein großes Erfahrungspotenzial.
„Beim Wort nehmen werden die Gastronomen*innen und Hoteliers die künftigen Spitzenpolitiker*innen in Bezug auf die Unterstützung bei der Rettung der Clubs, Bars, Gastronomiebetriebe und Hotels nach der Corona-Pandemie.“, führt Madjid Djamegari, Vorstand IGF, aus. Er bedankt sich, „dass der Stärkung und dem Erhalt der gastgewerblichen Strukturen ein eigener Absatz im Koalitionsvertrag eingeräumt wurden.“ „Wir sehen es ganz genau so: Die Vielfalt macht Frankfurt aus. Die versprochene Unterstützung der Gastronomie und Clubszene kann erheblich dazu beitragen, dass die Stadt in ihrer Lebendigkeit nicht verwaist.“
„Dazu ist es wichtig, dass die städtischen Vertreter*innen den eingeschlagenen Weg der Liberalisierung der Außengastronomie langfristig fortsetzen und bürokratische Verordnungen und Satzungen neu überdenken“, ergänzt James Ardinast, Vorstand DEHOGA Frankfurt und IGF.
Mit etwas Skepsis schauen die gastgewerblichen Verbände auf die Ideen und Umsetzungspläne im Bereich Verkehrsplanung. Unter allen Aspekten gilt es auch hier, die Frankfurter Wirtschaftsbetriebe im Blick zu behalten und Touristen, Gästen, Lieferanten*innen, und Kunden*innen die An- und Abreise attraktiv, bequem und sinnvoll vorzuhalten.
Die Verbandsvertreter*innen signalisieren bereits jetzt ihre Gesprächsbereitschaft für die entsprechenden Themen und wünschen der neuen Frankfurter Koalition gutes Gelingen in der Umsetzung der Maßnahmen im Sinne des Erhalts und Ausbaus der touristischen Infrastruktur der Mainmetropole.