Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.

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Podiumsdiskussion mit den Kandidaten zur Bundestageswahl 2017

Den Bundestagswahlkampf nutzt der DEHOGA,  um intensiv gegen das starre Arbeitszeitgesetz und gegen Festlegungen von Mehrwertsteuern zu protestieren, die den Hotels und Gaststätten schaden.

Zu einer Podiumsdiskussion hatte der DEHOGA Hessen - Kreisverband Kassel seine Mitglieder und die Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis 168  in den Renthof in Kassel eingeladen, um mit ihnen über die bestehende Probleme des Gastgewerbes zu diskutieren.

Uneingeschränkt mit „Ja“ beantworteten Dr. Norbert Wett (CDU), Boris Mijatovic (Grüne) und Matthias Nölke (FDP) die Frage, ob die tägliche Arbeitszeit heute zu starr ist und das Gastgewerbe eine bessere Lösung benötigt. Die CDU möchte das Arbeitsrecht modernisieren und Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusätzliche Spielräume zur Flexibilisierung geben, die die europäische Arbeitszeitrichtlinie ermöglicht. Das begrüßte Herwig Leuk: „Das europäische Arbeitszeitgesetz legt nur die wöchentliche Arbeitszeit fest. In diesem Rahmen können wir flexibel arbeiten. Grundsätzlich stimmte auch Timon Gremmels (SPD) einer Flexibilisierung zu, doch die Sozialdemokraten wollen einen anderen Weg gehen. Ein Wahlarbeitszeitgesetz soll her. Wie das genau aussehen soll und wer das organisiert, konnte er aber noch nicht sagen. Eins steht für ihn aber fest: „Das arbeitnehmerfeindliche und sich immer mehr verbreitende Arbeiten auf Abruf wollen wir eindämmen.“ Gremmels wird bei nächster Gelegenheit ein Wochenpraktikum in einem nordhessischen  gastronomischen Unternehmen durchführen.

Leuk forderte auch, dass die bürokratischen Dokumentationspflichten beim Mindestlohn abgeschafft oder zumindest reduziert werden. Das lehnte Gremmels ab. Wett könnte sich vorstellen, Regulierungen, die zu bürokratisch und nicht alltagstauglich sind, abzubauen. Dem stimmte Matthias Nölke (FDP) zu. „Aus grüner Sicht stellt die Aufzeichnung von drei Zahlen (Anfangs- und Endzeit, Gesamtstundenumfang) keine unverhältnismäßige Belastung dar“,  lehnte Boris Mijatovic diese Forderung ab.

Konträr wurde die geplante Hygieneampel diskutiert. Während sie vom DEHOGA und den  Gastronomen abgelehnt wurde, wies Mijatovic  darauf hin, dass Beurteilungen der Gastronomie sowieso schon im Internet zu finden seien.