Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.
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Branchenverband der Hoteliers und Gastronomen fordert Vernunft und wirtschaftliche Weitsicht. // Die aktuellen politischen und öffentlichen Äußerungen schrecken notwendige Investoren ab und schaden dem Zukunftsstandort Wiesbaden als Kongress- und Veranstaltungsmagnet.
Der DEHOGA Hessen wendet sich entschieden gegen öffentliche Äußerungen seitens der zuständigen Kommunalpolitik, die den Standort für zusätzlichen Hotelkapazitäten zerreden. Ein Hotel mit ca. 150 Zimmern würde zu wirtschaftsdynamischen Synergien führen, konstatiert der Wiesbadener Kreisvorsitzende des Verbandes, Matthias Gerber.
Unterstützung erhält Gerber von seinem Kollegen und Landesverbandspräsidenten Gerald Kink: „Gemessen an Dimension und Kapazität des neuen Rhein-Main-Congress-Centers sind die budgetierten Projektziele nur durch entsprechende zusätzliche Zimmerkapazitäten realisierbar. Dies ist eine unerlässliche Flanke. Wie sollen Kongresse und Veranstaltungen in den Dimensionen des neuen RMCC mit wirtschaftlicher Dynamik für die gesamte Stadt generiert werden, wenn die Gäste in Wiesbaden kein ausreichendes Übernachtungsangebot vorfinden?!“
Sollte das RMCC aus Mangel an verfügbaren Hotelzimmerkapazitäten die budgetierten Ziele nicht erreichen, zöge dies nach Ansicht von Kink unweigerlich eine explosive Mehrbelastung für den kommunalen Haushalt der Landeshauptstadt nach sich. Dieser Aspekt werde in der aktuellen Diskussion sträflich vernachlässigt. Der DEHOGA Hessen fordert daher mit Nachdruck wirtschaftliche Vernunft und Weitsicht mit Blick auf die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen für einen echten Kongressstandort zu schaffen.
Matthias Gerber: „Statt in eine ‚Klein-klein-Debatte‘ zu verfallen, die dem gesamten Projekt vollkommen unangemessen ist, muss die Stadt mit Blick auf die Eröffnung des RMCC vielmehr alles daran setzen, weitere Konversionsflächen für Investoren zu identifizieren!“
Es sei bemerkenswert, wenn die Hotellerie und ihr Branchenverband ausdrücklich für mehr Hotelkapazitäten plädierten, bedeute dies doch stets mehr Wettbewerb, unterstreicht der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Julius Wagner, die Bedeutung dieses Votums. Generell halte man sich bei diesen Fragen als Branchenverband eher zurück: „In Anbetracht der Dimension und der zukunftsgerichteten Vision des RMCC sieht es hier so aus, als setze man einen Luxusliner in einen Bachlauf!“
Gerber und Kink mahnen insbesondere mit Blick auf die Kostensituation die umsichtige Sicherung der Kapitaldienstfähigkeit an. Diese sei nur mit zusätzlichen Hotelzimmerkapazitäten erreichbar.
Verband gegen Bürgerbeteiligung
Des Weiteren lehnt der Verband eine Bürgerbeteiligung als nicht zielführend ab. „Eine Bürgerbeteiligung bei den aktuellen Fragen mit ihrer wirtschaftlichen Tragweite ist definitiv ein ungeeignetes Instrument. Es geht gerade jetzt darum, das RMCC frühzeitig auf Erfolgskurs zu führen, um den Bürgerinnen und Bürgern vor allem ein böses Erwachen im städtischen Haushalt zu ersparen. Die Bürgerinnen und Bürger haben vielmehr einen Anspruch auf kluge und weitsichtige politische Entscheidungen. Es kann nicht sein, dass sich die Politik hier mit dem Feigenblatt einer Bürgerbefragung aus ihrer Verantwortung stiehlt!“, so Gerald Kink.
Des Weiteren müsse das RMCC mit hoher professioneller Qualifikation operativ geführt und erfolgreich am Markt platziert werden. Dies seien die Aufgaben der Stunde.
Sowohl die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden als auch der DEHOGA hatten sich seit Beginn der Planungen ausdrücklich für entsprechende Hotelkapazitäten ausgesprochen.