Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.
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Das Thema „Gasthaussterben“ ist ganz klar ein sehr wichtiges Thema im Odenwald, denn trotz der Sommerhitze waren der gemeinsamen Einladung des DEHOGA Hessen, des Hessischen Städte- und Gemeindebundes und des Hessischen Tourismusverbandes 55 Gastwirte, acht Bürgermeister aus dem Odenwaldkreis, ein Mitglied des Deutschen Bundestages sowie Vertreter der IHK Darmstadt, der Odenwald Tourismus GmbH, der Wirtschaftsförderung/Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) sowie der regionalen Brauereien Schmucker und Pfungstädter gefolgt.
Der 1. Vorsitzende des DEHOGA Hessen-Kreisverbandes Odenwald, Armin Treusch, eröffnete die Dialogrunde: „Im Jahr 2002 gab es ca. 3.000 klassische Gaststätten, 2014 waren es noch ca. 1.780. Wir schätzen, dass es 2020 noch ca. 1.100 solcher Betriebe geben wird. Dies ist eine erschreckende Aussicht und es ist uns ein wichtiges Anliegen, das Kulturgut des klassischen Gasthofes zu erhalten.“
Frank Matiaske, Bürgermeister von Breuberg, welcher ab 1. September 2015 offiziell seine Tätigkeit als Landrat des Odenwaldkreises aufnehmen wird, bestätigte diesen Trend und bedauerte den Rückgang der klassischen Gastronomie im ländlichen Bereich sehr. Er betonte, dass damit ein Stück Lebensqualität verloren gehe. Insbesondere gäbe es Orte am 3-Länder-Radweg, wo man schon heute kilometerweit keine gastronomische Versorgung mehr vorfände. Matiaske versprach, sich der Problematik anzunehmen und als künftiger Landrat jedes Einzelanliegen im Rahmen seiner Möglichkeiten zu prüfen.
Diese Entwicklung – und da war sich die Runde sehr schnell einig – bereitet Sorgen. Die regional-gastronomische Diskussion mit Politik und Wirtschaft machte deutlich, dass es gemeinsame Lösungsansätze geben muss, es aber Generallösungen nicht geben kann.
Die brennenden Themen der Landgasthaus-Betreiber sind unter anderem ungeklärte Nachfolgeregelungen, übertriebene Dokumentationspflichten, die Fachkräftesicherung, bauliche Verordnungen, eine unzureichende Infrastruktur sowie die mangelnde Wertschätzung der gastronomischen Dienstleistung, die letztlich als wirtschaftliche Basis zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Gastronomiebetriebe erforderlich ist.
Zwar gebe es bereits gemeinsame regionale Marketingaktionen, aber die müssten besser genutzt und vermarktet werden.
Ob sich die Frage eines Brauereivertreters „Warum soll ich als Familienvater in den Odenwald fahren?“ bald mit etwas mehr Optimismus beantworten lassen wird, wird die Zukunft zeigen. Der Grundstein wurde mit dieser Veranstaltung gelegt.
Gasthaus der Zukunft – Befragen Sie Ihre Gäste!
Aber wie wird das „Gasthaus der Zukunft“ aussehen? Der DEHOGA Hessen-Kreisverband Hochtaunus hat im Nachgang an die Road-Show-Veranstaltung in der Taunusregion gemeinsam mit dem Usinger Anzeiger bereits einen weiteren Schritt eingeläutet. Dabei werden die Gäste befragt, wie sie sich denn das „Gasthaus der Zukunft“ vorstellen. Der DEHOGA Hessen wird diese Aktion auf alle Regionen ausweiten. Informationen finden Sie in Kürze unter www.dehoga-hessen.de.